Viele Menschen füttern Vögel auf dem Balkon oder im Garten im Winter. Doch ist dies auch im Sommer angebracht? Genau damit beschäftigen wir uns im folgenden Artikel. Dabei erläutern wir Euch, was es dabei zu beachten gilt und ob das wirklich erforderlich ist.
Mehr Jungvögel im Sommer als im Winter
Wie bei uns Menschen benötigt auch der Nachwuchs in der Vogelwelt ebenfalls besonders viel Nahrung. Und wer die leckeren Knabberstangen und Körner auch in der warmen Jahreszeit auf dem Balkon oder im Garten platziert, zieht immer mehr Vögel an. Die sogenannte Nabu empfiehlt, auch im Sommer die Tiere zu füttern. Allerdings ergeben sich dadurch nicht nur positive Auswirkungen. Damit beschäftigen wir uns im folgenden Absatz.
Welche Vor- und Nachteile bringt die Sommerfütterung mit sich?
Durch die Sommerfütterung erhalten alle Vögel Futter, die bei ihrer Suche nach Nahrung nicht erfolgreich waren. Auch junge Tiere, die gerade flügge geworden sind, begrüßen die zusätzliche Nahrungsquelle. Dadurch werden sie gestärkt und wachsen in der besonders heiklen Lebensphase mit allen wichtigen Nährstoffen auf.
Allerdings sollte dabei immer darauf geachtet werden, nicht zu fettreiches Futter zur Verfügung zu stellen. In einigen Studien wurde bestätigt, dass dieses die Fruchtbarkeit der Vögel negativ beeinflussen kann. Und daher gilt es darauf zu verzichten. Ansonsten könnten weniger Junge schlüpfen und es gibt mehr taube Eier.
Verbreitung unterschiedlicher Krankheiten
Ein weiteres Risiko der Sommerfütterung ist, dass sich bestimmte Krankheiten immer weiter verbreiten. Im Winter ist dies deutlich seltener der Fall. Denn dann können Vogelpocken und Salmonellen schlechter übertragen werden. Wenn es warm ist, stecken sich die Tiere hingegen deutlich häufiger an. Obendrein existiert vor allem im Sommer ein Bakterium mit dem Namen Suttonella ornithocola. Dieses hatte zuletzt im Jahr 2020 auf sich aufmerksam gemacht, als es zu dem großen Blaumeisen-Sterben kam.
Weniger Konkurrenz zwischen den Vögeln
In der Natur ist es ganz normal, dass die Vögel untereinander in einem sehr gesunden Konkurrenzkampf stehen. Und wenn jedes Exemplar ausreichend Nahrung vorfindet, ist dieser nicht mehr gegeben. Auch dies kann unter Umständen zu einem Problem führen. Die Zugvögel sind besonders gefährdet. Denn diese sind in der Regel eher Insektenfresser. Wenn dann beispielsweise die Meisen, Kleiber oder Sperlinge in höherer Anzahl vorhanden sind, haben sie deutlich mehr Konkurrenz.
Abschließend lässt sich daher sagen, dass es durchaus erlaubt ist, die Vögel im Sommer zu füttern. Allerdings sollten immer nur fettarme Produkte zum Einsatz kommen. Gleichermaßen wird nur hin und wieder Futter zur Verfügung gestellt. So finden die Tiere eine Ersatznahrung vor, wenn die Insektensuche einmal nicht erfolgreich war.